Starkregenuntersuchung für die Gemeinde Balgheim am 18.04.2024 um 19.00 Uhr im Gemeinschaftsraum
Bei Starkregen kann sogenanntes „wild abfließendes Wasser“ (Hangwasser) zu massiven Überflutungen in Ortslagen führen. Ausgelöst werden solche Starkregenereignisse meist durch sommerliche Gewitterregen. In der letzten Dekade sind landesweit vermehrt Starkregenereignisse mit teilweise katastrophalen Überflutungen (Braunsbach …) aufgetreten. Das Land hat auf die zunehmende Gefährdung durch Starkregen reagiert und fördert inzwischen sogenannte „Starkregenrisikomanagementuntersuchungen“.
Auch die Gemeinde Balgheim war in den vergangenen Jahren wiederholt von Starkregenereignissen betroffen, die zu Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur führten. Da Starkregenereignisse i. d. R. eine sehr kurze Vorwarnzeit haben, verbleibt der Bevölkerung kaum Zeit, sich während eines Ereignisses zu schützen. Umso wichtiger ist es daher, im Vorfeld geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Die im Rahmen einer Starkregenuntersuchung erstellten Überflutungskarten liefern hierzu wichtige Informationen zu den im Hochwasserfall auftretenden Gefährdungen (Überflutungen, Wassertiefen).
Die Gemeinde Balgheim ist sich aufgrund der Historie der großen Gefährdung bewusst und hat sich gemeinsam mit der Stadt Spaichingen dazu entschlossen, für ihre Gemarkung eine vom Land mit 70 % geförderte Starkregenuntersuchung gemäß dem Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ durchführen zu lassen. Mit der Durchführung wurde das Büro WALD+CORBE beauftragt.
Die inzwischen abgeschlossene und gemeinsam mit dem Landratsamt erfolgte Projektbearbeitung bestand aus drei Phasen: die hydraulische Gefährdungsanalyse, die Risikoanalyse und das daraus abgeleitete Handlungskonzept. Das Ziel der hydraulischen Gefährdungsanalyse war es, Starkregengefahrenkarten für drei Starkregenszenarien unterschiedlicher Auftretenswahrscheinlichkeit zu erstellen: ein seltenes (SEL), ein außergewöhnliches (AUS) und ein extremes (EXT) Abflussereignis. Diese
Gefahrenkarten als zentrales Ergebnis der Untersuchung zeigen die bei diesen Szenarien zu erwartenden Abflussverhältnissen und Überflutungszustände (Wasserstände). Die darauf aufbauende Risikoanalyse zielte darauf ab, die besonders risikobehafteten öffentlichen Objekte und Anlagen zu identifizieren sowie die bestehenden Überflutungsrisiken zu bewerten. Hierzu wurden die Gefahrenkarten gezielt ausgewertet, eine Ermittlung und Bewertung kritischer Objekte sowie Bereiche durchgeführt und Risikosteckbriefe für einzelne gefährdete öffentliche Risikoobjekte erstellt. Abschließend wurde das kommunale Handlungskonzept (Maßnahmenkonzept) gemeinsam mit den verschiedenen kommunalen Akteuren entwickelt.
Mit einer Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine Verringerung der bestehenden Risiken möglich. Das vorliegende Handlungskonzept bietet dazu verschiedene Vorschläge, mit denen die aktuelle Situation verbessert werden kann. Über die frei zugänglichen Überflutungskarten kann sich aber auch jeder Einwohner über die Gefährdung seines Grundstücks oder Gebäudes informieren und ggf. durch Eigenvorsorge den Hochwasserschutz verbessern.
Im Rahmen der Bürgerinformationsveranstaltung sollen den Interessierten die wichtigsten Untersuchungsergebnisse wie z. B. die Überflutungskarten vorgestellt werden. Die Bürger haben damit Gelegenheit, sich detailliert über mögliche Gefährdungen zu informieren.